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Pfarrei Sankt Elisabeth Kassel Statements Pressekonferenz Umfrageauswertung Elisabethkirche Kassel

Sperrfrist: 19.3.25, 12 Uhr

Diese Statements werden nicht alle wörtlich in der Pressekonferenz vorgetragen, dürfen aber in diesem Kontext zitiert werden.

Simone Twents, (c) Bistum Fulda / Dr. Arnulf Müller

Simone Twents, Leiterin Fachstelle für pastorale Innovation, Bistum Fulda / Mitglied Projektgruppe "Zukunft Elisabethkirche"

„Als Leiterin der Fachstelle für pastorale Innovation im Bistum Fulda finde ich es gut und wichtig, dass wir nicht einfach sagen: ‚Dach wieder drauf‘. Wir sind als Kirche nicht für uns selbst da, sondern um relevant und inspirierend für andere zu sein - am Standort der Elisabethkirche besonders für die Stadtgesellschaft von Kassel. Auch in der Vergangenheit stand St. Elisabeth bereits für mehr als Gemeinde und Gottesdienst – sie stand auch für documenta, Kunst und kulturelles Engagement. Daher nutzen wir den Moment, um größer zu denken und uns zu fragen: 'Wofür wollen wir als Kirche der Zukunft an diesem Standort da sein? Womit können wir die Menschen und die Stadtgesellschaft bereichern? Welche Brücken, Chancen und offenen Türen bieten sich für Glaube, Hoffnung und Liebe des Evangeliums?'

Rund 1500 Personen haben sich an der Umfrage beteiligt, weit über Stadt und Religionsgrenzen hinaus. Das hat meine Erwartungen übertroffen. Die Ergebnisse finde ich sehr spannend und vielfältig. - Mehr als die Hälfte der Befragten betrachtet die Elisabethkirche als stadtbildprägend. Die Mehrheit der Befragten spricht sich für eine mehrdimensionale Nutzung aus, die Religion, Kultur und Begegnung miteinander verbindet. Das ermutigt mich, uns über den innerkirchlichen Tellerrand hinauszubewegen und neue Wege weiter mutig zu beschreiten.“

Dechant André Lemmer, (c) Bistum Fulda / Dr. Arnulf Müller

Dechant André Lemmer, Pfarrer Sankt Elisabeth Kassel / Mitglied Projektgruppe "Zukunft Elisabethkirche"

„Die einzelnen Ergebnisse der Umfrage sind für mich als Pfarrer der Pfarrei Sankt Elisabeth in vielerlei Hinsicht inspirierend. Natürlich bin ich auch überwältigt über die Zahl und Vielfalt der Antworten, aber auch bestätigt durch recht eindeutige Häufungen in den Antworten. Es ist klar, dass Kirche über den spirituellen Aspekt hinaus auch in andere Bereiche des Lebens hinausstrahlen soll. Bei uns ist es seit langem die Kulturarbeit. Bei aller Tragik des Einsturzes spornt mich die Umfrage auch an: Wie können wir einen Ort der Zukunft schaffen an dem die Elisabethkirche - über Glaube und Kultur hinaus - Möglichkeiten bietet, bei denen Gesellschaft und Kirche neue Berührungspunkte entstehen lassen können. Diese Überlegungen brauchen Zeit. Wir wollen aber den Ort nicht einfach ungenutzt lassen. Daher werden wir in diesem Jahr ein provisorisches Dach errichten lassen, damit wir die Kirche wieder nutzen können. Dieses Dach wird uns die Möglichkeit geben auch während unserer Überlegungen einzelne Ideen zu testen und somit auch unsere weiteren Planungen unterstützen. 

Mit der Steuerungsgruppe „Zukunft Elisabethkirche“, die aus Vertretern der Pfarrei und des Bistums zusammengesetzt ist, werden wir in den kommenden Monaten einzelne Optionen intensiv betrachten und auch konzeptionell bearbeiten. Dabei geht es mir und auch der ganzen Gruppe darum, letztendlich mindestens drei Gesamtkonzepte zu präsentieren, die wir dann zusammen mit dem Bistum und anderen Beteiligten diskutieren. Am Ende soll ein tragfähiges, zukunftsorientiertes Konzept für die Elisabethkirche realisiert werden. Das ist kein Sprint, sondern eher ein Marathon, aber ich weiß, dass er sich auszahlen wird. Ich bin dankbar für alle engagierten hier in Kassel und weit darüber hinaus, die uns Tatkräftig mit Ideen unterstützen.“

Stephan Röder, Moderator Projektgruppe "Zukunft Elisabethkirche"

"So viel Leidenschaft, Engagement, Initiative, Kreativität hätte ich nicht erwartet. Für viele Menschen ist die Elisabethkirche ein wertvoller Ort, voller persönlicher Erinnerungen, für andere Stadtbildprägend, für andere eine Perspektive für eine neue, einladende Art Kirche zu sein, wo Kunst und Spiritualität sich miteinander verbinden. Das haben sie uns gerade durch die ausführlichen Freitextantworten gezeigt. Die Menschen unterschiedlichster Generationen, Religionszugehörigkeiten und ohne religiöse Bindung wünschen sich einen offenen Raum der Begegnung, der echten Menschlichkeit, einen Raum, der über das Alltägliche hinausweist: Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein. Diese Erfahrung bei der Auswertung der Befragung inspiriert mich, lässt mich an einer Zukunft für die Elisabethkirche mitarbeiten. Gerne stelle ich meine Erfahrung als Theologe und Moderator dafür zur Verfügung, für diese sinn-stiftende Aufgabe."

Miriam Hanna, Mitglied Projektgruppe "Zukunft Elisabethkirche"

„Die Auswertung zeigt deutlich: Junge Menschen empfinden die Elisabethkirche als spannend und einzigartig – das ist eine große Chance, die wir ergreifen müssen! Die Auswertung der Umfrage lässt mich bewusstwerden: Als Mitglied der Steuerungsgruppe der Elisabethkirche, muss ich ständig in Dialog mit jungen Menschen treten – egal wo. Ob in der Universität, unter Freunden oder bei sonstigen Veranstaltungen. Es geht darum, ihre Perspektiven zu hören, ihre Wünsche zu verstehen und sie aktiv in den Prozess der Kirchenentwicklung einzubeziehen. Nur so können wir sicherstellen, dass die Kirche auch in Zukunft ein relevanter und lebendiger Ort für junge Menschen bleibt.

Eine starke Gemeinschaft entsteht nicht einfach so – sie wächst, wenn wir gemeinsam daran bauen.

Ich stelle mir die Elisabethkirche wie ein Baum vor: fest verwurzelt in unserer Tradition, aber mit Ästen, die sich weit in die Zukunft strecken. Damit dieser Baum wächst und blüht, braucht er uns alle“.

Marcus Leitschuh, (c) Bistum Fulda / Dr. Arnulf Müller

Marcus Leitschuh, Projektleiter „Kultur in der Elisabethkirche“, Mitglied Projektgruppe „Zukunft Elisabethkirche"

„1500 Rückmeldungen aus dem ganzen Bundesgebiet zeigen das hohe Interesse am Standort und der Arbeit der Elisabethkirche. Interessant ist, dass dabei Kulturinteressierte auch Spiritualität für diesen Ort als wichtig nennen und dass auch bei eher am ‚Bewahren‘ interessierten Menschen Kultur an zweiter Stelle folgt. Deutlich wird, dass Kultur in der Elisabethkirche ihre Einzigartigkeit und Bedeutung durch die Kombination von kulturellem Ausdruck in einer Kirche und zu religiösen, spirituellen und gesellschaftlichen Themen hat. Auch Menschen, die in der Auswertung den Schwerpunkt auf Gottesdienst legen, nennen „Kultur“ als direkt zweite Aufgabe. Dass in den Antworten fast mit gleichen Prozenten Spiritualität und Kultur als Wunsch für die Zukunft angegeben wurden zeigt, dass das besondere Konzept der Elisabethkirche mit dieser Mischung in den letzten Jahren angekommen und weiter gewünscht ist.

Es gibt zahlreiche normale Kirchengebäude. Ein Wiederaufbau macht deshalb aus meiner Perspektive auf Grundlage der Umfrage nur Sinn, wenn er einen Mehrwert hat und eine Ergänzung zu den bestehenden Räumen der Kirche in Kassel ist. 

Kassel braucht weder ein reines Kulturzentrum, noch einen weitere normalen Gottesdienstraum. Motivierend ist, dass eine Mehrheit eine Verbindung von Alt und Neu bei einem Wiederaufbau befürworten. Deutlich wird, dass Menschen in der Elisabethkirche Neues erleben wollen und sich eine kreative Mischung wünschen.

Als Kirchenvertreter macht es froh und stolz machen, dass sich auch Menschen das Weiterbestehen dieses Ortes wünschen, die nicht an die Gemeinde gebunden sind. Kirche braucht diese „Dritten Orte“, außerhalb der traditionellen und oft intern wirkenden Gemeindestruktur. Kirchensteuerzahler haben auch dann ein Recht auf gute Angebote, wenn sie nicht am Leben einer Kirchengemeinde teilnehmen wollen und andere Orte suchen.“

Thomas Brand, Verwaltungsratsmitglied der Pfarrgemeinde Sankt Elisabeth & Mitglied Projektgruppe „Zukunft Elisabethkirche“

„Die Elisabethkirche in Kassel begeistert Menschen mit ihrer einzigartigen Verbindung von Tradition, Innovation, Spiritualität und Kultur. Besonders junge Menschen sehen sie als inspirierend und relevant. Um ihre Wünsche einzubeziehen, müssen wir im Dialog bleiben und gemeinsam eine lebendige Gemeinschaft aufbauen. Die Umfrageergebnisse mit sehr vielen Rückmeldungen zeigen ein großes Interesse an einem kreativen Konzept: Neue spirituelle Formen, soziale Initiativen und Kultur vereint an einem Ort. Ein reiner Gottesdienstraum oder ein Kulturzentrum allein reichen nicht aus – Kassel braucht eine moderne Ergänzung zu bestehenden Kirchenräumen. Die Elisabethkirche wird von Menschen geschätzt, die außerhalb der klassischen Gemeindestruktur stehen. Sie soll als "neuer Ort" Raum für Begegnung, Offenheit und menschliche Verbindungen bieten. Diese Vision inspiriert uns, eine Zukunft für die Kirche zu schaffen, die Menschen verbindet und neue Wege eröffnet.“